top of page

Lendersdorfer Karneval vor 1950
Entnommen aus dem Buch „Karneval im Düren- Zülpicher Land“ von Willi Kuck.


Karneval in Lendersdorf

Der Karneval in Lendersdorf hat eine deutlich längere Geschichte als die KG Lengeschdörpe Klompe selbst. Doch was geschah damals in Lendersdorf? Wer waren die Akteure und worum ging es eigentlich?
Unser Archivar Walter Kuck hat die wichtigsten Informationen in Schrift und Bild für Euch zusammengetragen, um einen Einblick in die Geschichte des Karnevals in Lendersdorf und der KG Lengeschdörpe Klompe zu geben. Gegliedert ist die Geschichte in zwei Kapitel:

​

Die Atom Klomp

Lendersdorfer Karneval vor 1950
Entnommen aus dem Buch „Karneval im Düren- Zülpicher Land“ von Willi Kuck.

​

Karneval in Lendersdorf

​

Lendersdorf zähl­te um das Jahr 1840 etwa 340 Einwohner. In der damaligen Zeit vollzog sich der Karneval in den Gaststätten, die auch heute teilweise noch bestehen, wenn auch unter anderen Namen. In der ersten Hälfte des neunzehnten Jahr­hunderts fanden sich die Familien zwanglos zusammen, um auf ihre Art Karneval zu feiern. Diese Zusam­menkünfte entbehrten jeglichen Prunkes. Strohhüte, bunte Tücher, al­te Fräcke oder nur einfach der umge­drehte Rock mit Omas abgelegtem „Kapotthütchen" waren die Attribute des närrischen Geschehens. Die dörf­lichen Ereignisse wurden damals von witzigen oder gewitzten Rednern vor­getragen. Die Hauptsache war, man zog schmunzelnd nach Hause. An den „Tollen Tagen" zogen dann klei­ne Gruppen und Originale mit alten Blasmusikinstrumenten durchs Dorf, von Wirtschaft zu Wirtschaft und machten Karnevalsstimmung auf ih­re eigene Art. So vergingen damals die Karnevalstage, bis mit der fort­schreitenden Industrialisierung Pa­pierfabriken, Eisenhammer und die Hütte mit vielen Arbeitsplätzen ins Dorf kamen, darunter auch Wallo­nen. Es war die Zeit des Joseph van der Giese. Das Dorf entwickelte sich immer mehr. Unter den Wallonen war auch Alex Herbier, ein Spaßma­cher aus Lüttich. Er wurde im Dorf nur „der Welsch" genannt. Herbier schrieb viele Verse zu so genannten Büttenreden. Ein Vers über einen Bauern, der einen klapperdürren Gaul besaß, bewies Witz und Ironie:

​

vor 1950
Die Essigfabrik

„Et wor ens ene Buure Mann,
dä sich zämlich jot hälpe kann,
e hot och e Pääd,
dat wor de Möh net wäd,
Have konnte em net gäwe,
dat Dier mot van de Luff läwe."

Die Essigfabrik ist der Fachwerkanbau

Neben dem „Welsch" waren die Familien Reuland und Triller aus der Hauptstraße an dem Karnevalsge­schehen beteiligt. Im Jahre 1864 gründete Kaplan Heggen in Lenders­dorf den katholischen Arbeiterverein, dem in der damaligen Zeit fast alle männlichen Einwohner von Lenders­dorf angehörten. Frohsinn und Ent­spannung nach harter zehnstündiger Tagesarbeit waren das Ziel. In der so­genannten Essigfabrik fand das gesel­lige Tun seinen Niederschlag. Bei der Essigfabrik handelt sich dabei übrigens um den kleinen Anbau hinter dem Auto.

Der Klomp als Symbol

"Em Klomp" hieß ihre Bleibe, und als Symbol dienten auf der „Len­dersdorfer Hütte" gegossene gussei­serne Klompe, die von Jakob Porten, dem letzten Pächter des katholischen Vereinshauses „em Klomp", nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Schutt des zerstörten Gebäudes geret­tet wurden. Diese „Klompe" dienen heute den „Lengeschdörpe Klompe" als Symbol und werden im Karne­valsmuseum des Regionalverbandes in der Rentei in Niederzier sorgsam gehütet. Gegner des arbeiterfreundli­chen Kaplan Heggen banden diese Klompe damals an die Tür der Kapla­nei, um ihn zu ärgern. Auf einer selbst errichteten Bühne in der alten Essigfabrik konnten die Mitglieder ihre Späße treiben.

Klomp

Bis in die Jahre 1880-1882 blieb das frohe karnevalistische Treiben auf diesen engen Raum beschränkt, bis dann der erste Karnevalszug, zwar noch ohne Wagen, durchs Dorf zog. In einer 50-60 Personen starken Fußgruppe trugen die Teilnehmer ei­nen Straßenschuh und einen Holz­klomp an den Füßen. In der Wirt­schaft Neumann (bei Thuirs Mühle) am Schneidhausener Weg pferchte man sich zum Abschluss eng zusam­men und beschloss bei Ulk und Ge­sang den ersten Lendersdorfer Rosen­montagszug. Innerhalb des Arbeiter­vereins bildete sich dann die erste Karnevalsgesellschaft mit dem Na­men „Löstige Brööde“; die dann auch regelmäßig Sitzungen und Karne­valszüge durchführte. Im Sälchen der Gaststätte „Nöldgen" (später Matthias Gottschalk) liefen die Karnevalssit­zungen über die Bühne, mit einem Elferrat und „Stöcheliese“ eins, zwei und drei. „Stöcheliese“ eins war zu der Zeit Bauers Brasset, dem die Bewer­tung des Vortrages oblag. Er konnte nach Herzenslust und nach Strich und Faden „usstöchele`: Dem schlos­sen sich dann „Stöcheliese“ zwei und drei an. Ein langes, geschmiedetes „Stöcheliese“ galt damals als Zepter. Nach dem heiteren Aderlass geleitete dann der „Paiass" den Redner nach seiner Dekorierung wieder an seinen Platz. Von 1884-1890 führten dann die „Geloogsjonge“-   so nannten sich die „Lästige Brööde“ - auch Karnevals­züge durch. Die „Kneippsche Kur“,  „dä Dörpsässel“, von Fritz Schmitz als Parodie auf den amtierenden Bür­germeister dargestellt, und die „Ger­mania“, verkörpert von Tant Lehn Bauer, sind mündlich überlieferte erste Zugthemen. In diesen Jahren wurde auch ein Prozess um die Hecke eines Schneidermeisters zum Anlass ge­nommen, mit dem Zug an der Hecke zu halten und dieselbe regelrecht ein­zumessen, wie auch die „Hubertus­klause" mit der Laterne gesucht wur­de. Nach diesen Umzügen trat wieder ein Rückgang ein. Der „Eazebär" aber tauchte immer wieder auf. Hup­pertze Jupp, die Gebrüder Viernich und die Könns ließen ihn lange nicht aussterben. Der „Rommelspott" war damals wie heute eine Domäne der Kinder. In der Blütezeit des längst vergessenen Turnvereins unter der Leitung von Lehrer Keller wie bei dem 1844 gegründeten Männerge­sangverein und der 1900 gegründe­ten freiwilligen Feuerwehr sowie dem Arbeiterverein wurden damals karnevalistische Abende und kleine Kappensitzungen abgehalten. Haupt­akteure waren in dieser Zeit „Schmit­ze Fritz“, „Schmitze Mutter“, „Leroy Jupp" und sein Bruder, der „Krön“, „Schmitze Kobel" und andere. Zu ei­nem Rosenmontagszug reichte es lange nicht, bis im Jahre 1914 der ka­tholische Jünglingsverein unter Hein­rich Thuir einen verheißungsvollen Neuanfang wagte. Der 1909 entstan­dene „Mellechclub" führte auf einem Wagen eine riesige Milchflasche mit. Ein Ochse sowie ein Esel und ein ma­lerischer Zigeunerwagen mit offenem Lagerfeuer zogen mit, allerdings ging der Zigeunerwagen bald in Flammen auf. Der Erste Weltkrieg erstickte 1914 alle Freude im Schmerz.

Ein neuer Anfang...

 

Nach 1920 fanden sich wieder Unentwegte zu kleinen Kappensit­zungen zusammen. Der „Männerge­sangverein“, der „Fußballclub" und der neu gegründete „Theaterverein" bestritten gemeinsam das lustige Treiben. Zu einem Karnevalszug kam es aber nicht mehr, und an den „Tol­len Tagen" waren es einige Einzelak­teure, die den Straßenkarneval in Lendersdorf bestritten. Wieder mach­te ein grausiger Krieg dem bunten Treiben ein Ende. Nach diesem Krieg waren es der „Männergesangverein" mit seiner jeweils 14 Tage vor Fast­nacht stattfindenden Kappensitzung und der Möhneball am Weiberfastnacht,­ sowie die Sitzung des „Fußballclub", die das karnevalistische Leben im Dorf bestimmten.

Sitzung

Bei diesen Fotos ist eine genaue Zuordnung nicht möglich.

Da sie aus dem Besitz der Alemannia stammen, könnte es eine der Sitzungen vor Gründung der Klompe sein. Auf dem ersten Foto könnte der in der Mitte stehende Mathias Sistenich sein, der rechte ist Bürgermeister Steiger.

Da eine der ersten Sitzungen der Klompe unter dem Motto "unter tausend Herzen" stattfand und auf den Bildern eine Deko mit Herzen zu sehen ist könnte es sich auch schon um eine der ersten Klompe Sitzungen handeln.
So wie die Gruppe auf dem zweiten Foto sind die Südinsulaner zu dieser Zeit aufgetreten, was auch für eine Klompesitzung sprechen würde.

Sitzung
Sitzung

Eine Musikgruppe wie auf dem dritten Foto hatte zu dieser Zeit die Kruschberger Funken, was auch wieder für eine Klompesitzung sprechen würde.

Auch war der Elferratstisch der Klompe in den ersten Jahren ein Schiff und auf dem dritten Bild sind Wellen zu erkennen.

Gründung

Gründung bis heute...

​

Der Atomklomp wird gegründet

Jakob Porten, der Wirt des „Klomp" hatte es den Jugendlichen schon oft versprochen, in Lendersdorf  eine eigene Karnevalsgesellschaft zu gründen, und immer fragten Jungen um Leo Steiger, Christian Dressen und Christian Rothkopf, wann es denn endlich soweit sei.

Jakob Porten

Wirt der Gaststätte "Em Klomp" Jakob Porten.

Jakob Porten und Willi Kuck

Jakob Porten und Willi Kuck in der Gaststätte "Em Klomp"

Einladung

Einladung zur Gründerversammlung

 

Willi Kuck lud dann auf Wunsch von Jakob Porten, mit der abgebildeten Einladung zu einer Gründungsversamm­lung ein, und folgende karnevalsbe­geistere Lendersdorfer Bürger folg­ten diesem Ruf :

Jakob Porten, Peter Hilger, Hubert Hilger, Josef Steiger, Leo Steiger, Heinz Steiger, Hermann-­Josef Sistenich, Josef Stollenwerk, Ar­nold Acker, Johann Franzen, Heinrich Bausch, Hans Paulus, Bernd Michnie­wsky und Willi Kuck.
Wenige Wo­chen später kamen folgende Mitglie­der neu hinzu: Peter Metzer, Christian Dressen, Franz Schmitz und Willi Laufenberg.

Wimpel

Bei der Gründungsver­sammlung am 26. Juli 1950 wurden fast alle Beschlüsse mit 11 Stimmen Mehrheit gefasst. Die Wahl zum er­sten Vorsitzenden fiel auf Jakob Por­ten. Zum Namen wählte man auf Vorschlag von Bernd Michniewsky „Atom-Klomp“. Mit diesem Namen wollte man Althergebrachtes mit Neuzeitlichem verbinden. Statuten wurden entworfen und die Vereins­farben blau-weiß bestimmt. Kostüme und Mützen wurden geschneidert.
Es war verständlich, dass die bisher karnevalstreibenden Vereine den „Neuen" nur eine kurze Lebensdauer vorhersagten, sie sollten sich aller­dings irren.

Elferrat 1950

Der Elferrat 1950: Hinten v.l. Hubert Simons, Hans Paulus, Willi Kuck, Christian Rothkopf, Hans Heidbüchel, Michael Briem Vorne v.l. Willi Simons, Josef Stollenwerk, Willi Ruland, Jokob Porten, Jakob Kerp, Ulrich Düster.

Klompe Logo

Der Name „Atom­-Klomp“ wurde im Jahre 1957 wegen der düsteren Vision des Massenvernich­tungsmittels „Atom" in Lendersdorfer Karnevals­gesellschaft „Lengeschdör­pe Klompe" 1950 e.V. um­benannt.
Als neues Vereinswappen wurde von unserem Lendersdorfer Maler und Grafiker Carl Weingartz das K-Männchen entworfen. Die erste gedruckte Version findet sich auf der Titelseite der Festschrift zum 11 jährigen Bestehen der Klompe. 

Die letzen Jahre...
Im Jahre 1979 gab der Vorsitzen­de Willi Kuck wegen Überlastung - er war seit 1969 Präsident des Regional­verbandes Düren - sein Amt an den langjährigen Präsidenten Hermann-Josef Sistenich ab. Präsident wurde aus den Reihen des Nachwuchses Edi Grabowski. Dieser wurde dann im Jahre 1999 von Norbert Weber abgelöst. 2013 übernahm Karl Heinz Sengersdorf und 2018 Helmut Bund. Im Jahre 1986 gab Hermann-Josef Si­stenich das Amt des Vorsitzenden an Helmut Grabowski weiter, auf ihn folgten 2007 Manfred Steffens, 2010 Manuel Schindler 2016 Karl Heinz Sengersdorf und ab 2019 Helmut Bund.

Wechsel im Vorstand
Wir sind Jugend

Eine weitere Neuerung war im November 2008 die Gründung des Förderkreis Jugendabteilung durch unser Prinzenpaar des Session 2007/2008 Kurt I. und Astrid Fischer. Über diesen Kreis sollen unter anderem die Kostüm und Turnierkosten mitfinanziert werden. Die Klompe sind noch einer der wenigen Vereine, welche ihre Tanzabteilung fast ohne finanzielle Belastung der Jugendlichen und deren Eltern durchführt.

​

Zum Jah­resprogramm gehören heute die Proklamation, eine Kostümsitzung, eine Mädchensitzung, ein Jugend- und Kinder sowie Aktiven Tanzturnier, die Kindersitzung, das Männerballett Turnier, ein Kinder- und Jugendbiwak, die Kinderparty an Weiberfastnacht der Kostüm- und Prinzenball, der Rosenmontagszug mit anschlie­ßendem Freiball, seit 2020 wieder ein Fischessen und die große Verlosung zugunsten des Rosenmontagszugs. Zu den Aktivitäten übers Jahr gehören unter anderem das Ju­gendzeltlager.

Veranstaltungen der Klompe

​

Prunk- und Fremdensitzung sowie Möhneball

Unter dem vielversprechenden Motto „Freude und Frohsinn in alle Herzen" zog der Klompe-Elferrat dann am 11.11.1950 erstmalig in den festlich geschmückten und vollbesetzten Saal Féron ein. Bereits am 20. Januar 1951 bei der zweiten Sitzung zündete alles, was von Ratstisch und Bütt geboten wurde, und die Pressemitteilung zur 3. Sitzung am 10.11.1951 begann mit den Worten „ohne Fehlzündungen“.
Bis auf den allerletzten Platz war der große Kinosaal in Lendersdorf besetzt, als die Klompe mit der ersten „Fremdensitzung" an einem Freitag­abend im Januar 1956 die bis zum Jahre 1978 andauernde Tradition der großen Fremdensitzungen begannen. Bei diesen Sitzungen tauschte man die Aktiven mit befreundeten Karne­valsgesellschaften aus, während das Gegenstück, die „Prunksitzung“ von eigenen Kräften gestaltet wurde. Der Saal Féron war fast immer viel zu klein. Die Besucher standen schon viele Stunden vor Kasseneröffnung an, und so manches Mal mussten Stühle und Tische aus der Nachbar­schaft ausgeliehen werden.

Miss Möhn

Der Wagen von "Miss Möhn" im Rosenmontagszug

 

Bei den seit 1955 von den Klompe durchgeführten „Möhnenbälle" wurde alljährlich die „Miss Möhn“ gewählt. Ein Ereignis, welches in der Presse und im Rundfunk in diesen Jahren lobend erwähnt und kommentiert wurde.

Rosenmontagszug

Am 21. November 1951 traf man sich mit allen Ortsvereinen zur Grün­dung einer „Interessengemeinschaft Lendersdorfer Rosenmontagszug“ und alle Vereine beschlossen gemein­sam unter dem Vorsitz des Klompe­ Vorstandes die alljährliche Durch­führung eines Rosenmontagszuges. Diesem Gremium oblag auch die Wahl eines Prinzen. Prinz konnte je­der Lendersdorfer Bürger werden.
Verschiedene Umstände machten es erforderlich, ab dem Jahre 1973 auf einen Prinzen zu verzichten. Die „Interessengemeinschaft Lendersdorfer Rosenmontagszug" löste sich auf und übertrug ihre Aufgaben der Lendersdorfer Karnevalsgesellschaft. Sieben Jahre zogen Lendersdorfer Rosenmontagszüge ohne große Wagen und ohne Prinz, und das eingesparte Geld wurde für die sehr rege Jugendarbeit angelegt. Die Züge waren auch ohne Wagen bunt und sehenswert.
Eine neue, junge Generation woll­te ab 1980 wieder mit einem Prinzen Karneval feiern und auch „große Wagen" im Rosenmontagszug haben.

Das Sommerfest

Für Lenders­dorf und Umgebung war ab 1954 das alljährlich unter einem anderen Mot­to veranstaltete Sommerfest. Dem Motto entsprechend wurden Saal und Bühne in wochenlanger Arbeit ge­schmückt, und Spitzenkapellen sorgten immer für gute Stimmung. Eine Vielzahl anderweitiger Veranstaltun­gen und Feste im Umkreis war für das Ende der Sommerfeste verant­wortlich, und so fand 1984 das letzte dieser Feste statt.

Viele Freunde im In- und Ausland

Viele Sitzungen in den 60er und 70er Jahren veranstalteten die Klom­pe in fremden Sälen. So zog die ganze aktive Truppe 1955 erstmals nach Hasenfeld. Im gleichen Jahr ging es nach Hausen. Mehrmals ver­anstaltete man Sitzungen in Hürtgen, Brandenberg und 1959 in Kreuzau für das Bundesbahn-Sozialwerk. Nach Düsseldorf zog es die Klompe mehrmals, um mit den „Mosterts" unter dem Motto „Alaaf Kontra Helau" im Rheinclub, im Goldenen Ring oder im hundertjährigen Bier­keller vor stets vollen Sälen Karneval zu feiern. Auch die damals noch ge­teilte Stadt Berlin war dreimal Ziel der Gesellschaft, wo man vor tausen­den Berlinern in der „Neuen Welt", dem „Prälaten" und dem „Palais am See" zünftigen rheinischen Karneval darbot.
In den sechziger Jahren ging es mehrmals über die Grenze nach Aldringen in Belgien. Gäste aus dem Umkreis von 50 km und sogar aus Luxemburg erfreuten sich in Aldrin­gen an den närrischen Spielen der Lendersdorfer. Einmal zwang der überfüllte Saal die Akteure, ein Loch in die Mauer zwischen Garderobe und Bühne zu schlagen, weil ein Durchkommen durch den Saal un­möglich war. Die Begeisterung ist heute kaum mehr zu beschreiben. Seit Anfang der sechziger Jahre be­steht auch eine freundschaftliche Ver­bindung zu Simpelfeld in Holland. Die Freundschaft zu den dortigen „Wueschjoppe" ist auch heute noch herzlich, wenn auch nicht mehr so regelmäßig, wie in den ersten zwan­zig Jahren, wurde aber in der Session 1993/94 neu belebt. Seit 1965 zählen die „Kasseistampers" aus Aarschot in Belgien zum Freundeskreis.
Viele persönliche Freundschaften bestehen heute noch über die Gren­zen. Willi Kuck, der langjährige Vor­sitzende der Klompe, und Hermann-­Josef Sistenich, deren langjähriger Präsident, sowie der jetzige Ehrenvorsitzender Helmut Grabowski, der ehemalige Präsident Edi Grabowski und die Schatzmeisterin Maria Preußner-Rankers wurden in Belgien mit dem Ehrentitel „Dr. Humoris Causa" in den Kreis bekannter und promi­nenter Belgier aufgenommen.

Soundcheck

Soundcheck ist der Titel einer Jugendveranstaltung, welche ab November 2008 als neue Veranstaltung zweimal im Jahr durchgeführt werden soll. Eigentlich knüpft diese Veranstaltung an unsere Sommerfest der Gründerjahre an, wurde aber auf die Bedürfnisse unserer heutigen Jugend abgestimmt.
Am 22 August 2009 veranstaltet der Förderkreis Jugendabteilung die erste Mallorca Summer Night Party. Bei über 800 Gästen kann man hier von einem vollen Erfolg reden.
Beide Veranstaltungen finden mittlerweile leider nicht mehr statt.

Das Kinder- und Jugendzeltlager

Nichtssehr kleinkleinMittelgroßsehr groß

Bereits seit 1974 veranstalten die Klompe jährlich ihr Kinder- und Jugendzeltlager für alle Kinder aus der Region. Seit Jahren in Eigenregie durchgeführt, ist das Zeltlager mit annäherend 150 Teilnehmern, eine der erfolgreichsten und längsten Traditionen der Gesellschaft. Organisiert durch den Jugendvorstand, aber unterstützt von sämtlichen Mitgliedern, Vereinsteilen, aber auch Ortsvereinen und anderen Lendersdorfern, freuen sich viele Kinder das ganze Jahr auf das Highlight des Sommers. Viele der heutigen Betreuer sind selbst als Kinder im Zeltlager groß geworden und unterstützen nun mit ihrem Knowhow und einer Menge Spaß bei der Betreuung.
Eine ganz neue Gruppe ist zudem vor ein paar Jahren im Zeltlager entstanden: die Spacken. Sie betreuen nicht nur das Zeltlager, sondern finanzieren auch jedes Jahr neue Spielgeräte. Aus ihren Reihen entstand das Männerballett, sie betreuen die Deko der Rurtalhalle, den Auf- und Abbau den Bühne und Halle und den Prinzenwagenbau.

Zeltlager

Die Aktiven der Geschichte...

Die Aktiven

  Im Jahre 1956 wurde anstelle ei­ner geplanten Herrengarde vom Prä­sidenten Hermann- Josef Sistenich ein „Fanfarenkorps" gegründet. Fast dreißig Jahre leitete Karl-Josef Len­zen dieses weit über die Grenzen be­kannte Fanfarenkorps. Erst 1986 ging der Taktstock in die Hände von Wolf­gang Golzheim über, der dann 1992 von Hilmar Macherey abgelöst. Von 2004 bis zum Zusammenschluss mit der Rums un Bums Kapelle der KG Kick End Rölsdorf leiteten Enrico Härtge und zuletzt Sabine Briem dieses Corps.  

Eine weitere daheim und im rheini­schen Raum bekannte Gruppe waren die „Vier Klompe" mit Leo Steiger, Jakob Gottschalk, Johann Placken­hohn und Walter Leisten, der später von Karl Heinz Schlömer abgelöst wurde. Frau Ella Hirtes textete und Leo Steiger vertonte die eigenen Schlager.

Vier Klomp
Marianne Münstermann

Marianne Münstermann (geb. Malz­bender) soll stellvertretend für die Tanzmariechen genannt werden. Sie gibt bis heute ihr Können an den karnevalistischen Nachwuchs weiter.
Auch nach Marianne gab es immer wieder erfolgreiche Mariechen in den Reihen der Klompe, die so manche Männer- und Jungenherzen haben höherschlagen lassen.

Britta Hacky und Ralf Adam

Den Titel Deutscher Meister er­tanzte sich 1980 das damalige Kin­dertanzpaar Britta Kallscheuer/Ralf Adam in Hannover. Ralf Adam gibt ebenfalls sein Können an die sehr erfolgreich tanzende gemischte Schautanzgruppe des Vereins  weiter.
Britta sollte später an der Gründung des neuen Männerballetts "Kwärdänza" beteiligt sein.

Die gute Tat

 

Schon frühzeitig stellten sich die „Klompe" auf vielfache Weise für so­ziale Zwecke zur Verfügung. Sitzun­gen für Kriegsgeschädigte, Senioren­sitzungen und Einladungen für Senioren zu Sitzungen, Besuche in Kran­kenhäusern, Altenheimen, Kindergär­ten und Schulen runden das Jahres­programm ab. Für das Ehrenmal stif­tete man 1960 eine Leuchtergruppe. Für die Hamburger Flutkatastrophe und die Opfer des Ungarnaufstandes stifteten Gesellschaft und Mitglieder erhebliche Geldbeträge. Die Erlöse der Kindersitzungen gingen viele Jah­re an die Dürener Lebenshilfe. Über viele Jahre hinweg konnten wir mit Unterstützung der Stadt Düren die älteren Bürger aus Lendersdorf, Berzbuir und Kufferath für wenig Geld zu unserer Kostümsitzung einladen.

Die Tanzerfolge

​

In den letzten Jahren hat die karnevalistische Tanzerei eine große Wende erfahren. Tanzturniere zu besuchen ist im Laufe der Session der größte Reisefaktor für die Tanzabteilung eines Vereins. Der Wandel der Zeit hat auch bei den karnevalistischen Tänzen zur Umstrukturierungen geführt, so dass unsere tanzenden Aktiven seit 2003 zur Tanzsportabteilung umfunktioniert wurde, die sowohl dem Landessportbund als auch dem Deutschen Tanzsportverband angehört. In Zusammenarbeit mit dem Landessportbund wird in Lendersdorf unter Leitung von Marianne Münstermann die Trainer-C-Lizenzausbildung für Nordrheinwestfalen durchgeführt werden.

Mittlerweile ist Marianne als Trainerin in die zweite Reihe zurückgetreten und widmet sich dem Entwurf und der Herstellung der Tanzuniformender.
Der Tanzsport wird heute von einem Trainerteam um Sarah Kuck und Nicole Titz betreut.
Aufgrund der hervorragenden Trainingsarbeit konnten dann auch viele gute Ergebnisse erzielt werden. So erringen unsere Tanzgruppen regelmäßig vordere Plätze beim Verbandsturnier.

E Hätz für Pänz

Unsere Jubiläen

​

4 x 11 Jahre

 

Das 44-jährige Bestehen feier­te die Gesellschaft im Mai 1994 mit einem großen Sommerfest an der St. Michael-Schule für die ganze Bevöl­kerung.
Eine große Jubiläumsausstel­lung in der Stadtsparkassenzweigstel­le bildete den Auftakt, und eine Fest­schrift sorgte für einen Rückblick.

 

5 x 11 Jahre

Das 55 -jährige Bestehen wurde wieder mit einem Sommerfest am Bürgerhaus gefeiert.

 

6 x 11 Jahre

 

Das 66-jährige Bestehen wurde wieder bei strahlendem Sonnenschein auf dem Platz über drei Tage verteilt vor dem Bürgerhaus gefeiert.
Eine große Jubiläumsausstel­lung in der Stadtsparkassenzweigstel­le bildete den Auftakt, und eine Fest­schrift sorgte für einen Rückblick.

 

Karneval im Wandel der Zeit

Karneval zu veranstalten wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Die Sitzungen werden zu Partyveranstaltungen und auf Grund der Künstlerkosten kaum noch bezahlbar. Prinzen und Vorstandsmitglieder lassen sich kaum noch finden.
Die Rurtalsterne haben sich aufgelöst, das Fanfarencorps hat sich mit der Rums un Bums Kapelle der „Kick Ens“ zusammengeschlossen und trotzdem mit Personalmangel zu kämpfen und die Blaumänner sind auf eine Hand voll Leute geschrumpft.

bottom of page