Lendersdorfer Karneval vor 1950
Entnommen aus dem Buch „Karneval im Düren- Zülpicher Land“ von Willi Kuck.
Karneval in Lendersdorf
Der Karneval in Lendersdorf hat eine deutlich längere Geschichte als die KG Lengeschdörpe Klompe selbst. Doch was geschah damals in Lendersdorf? Wer waren die Akteure und worum ging es eigentlich?
Unser Archivar Walter Kuck hat die wichtigsten Informationen in Schrift und Bild für Euch zusammengetragen, um einen Einblick in die Geschichte des Karnevals in Lendersdorf und der KG Lengeschdörpe Klompe zu geben. Gegliedert ist die Geschichte in zwei Kapitel:
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Lendersdorfer Karneval vor 1950
Entnommen aus dem Buch „Karneval im Düren- Zülpicher Land“ von Willi Kuck.
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Karneval in Lendersdorf
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Lendersdorf zählte um das Jahr 1840 etwa 340 Einwohner. In der damaligen Zeit vollzog sich der Karneval in den Gaststätten, die auch heute teilweise noch bestehen, wenn auch unter anderen Namen. In der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts fanden sich die Familien zwanglos zusammen, um auf ihre Art Karneval zu feiern. Diese Zusammenkünfte entbehrten jeglichen Prunkes. Strohhüte, bunte Tücher, alte Fräcke oder nur einfach der umgedrehte Rock mit Omas abgelegtem „Kapotthütchen" waren die Attribute des närrischen Geschehens. Die dörflichen Ereignisse wurden damals von witzigen oder gewitzten Rednern vorgetragen. Die Hauptsache war, man zog schmunzelnd nach Hause. An den „Tollen Tagen" zogen dann kleine Gruppen und Originale mit alten Blasmusikinstrumenten durchs Dorf, von Wirtschaft zu Wirtschaft und machten Karnevalsstimmung auf ihre eigene Art. So vergingen damals die Karnevalstage, bis mit der fortschreitenden Industrialisierung Papierfabriken, Eisenhammer und die Hütte mit vielen Arbeitsplätzen ins Dorf kamen, darunter auch Wallonen. Es war die Zeit des Joseph van der Giese. Das Dorf entwickelte sich immer mehr. Unter den Wallonen war auch Alex Herbier, ein Spaßmacher aus Lüttich. Er wurde im Dorf nur „der Welsch" genannt. Herbier schrieb viele Verse zu so genannten Büttenreden. Ein Vers über einen Bauern, der einen klapperdürren Gaul besaß, bewies Witz und Ironie:
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„Et wor ens ene Buure Mann,
dä sich zämlich jot hälpe kann,
e hot och e Pääd,
dat wor de Möh net wäd,
Have konnte em net gäwe,
dat Dier mot van de Luff läwe."
Die Essigfabrik ist der Fachwerkanbau
Neben dem „Welsch" waren die Familien Reuland und Triller aus der Hauptstraße an dem Karnevalsgeschehen beteiligt. Im Jahre 1864 gründete Kaplan Heggen in Lendersdorf den katholischen Arbeiterverein, dem in der damaligen Zeit fast alle männlichen Einwohner von Lendersdorf angehörten. Frohsinn und Entspannung nach harter zehnstündiger Tagesarbeit waren das Ziel. In der sogenannten Essigfabrik fand das gesellige Tun seinen Niederschlag. Bei der Essigfabrik handelt sich dabei übrigens um den kleinen Anbau hinter dem Auto.
Der Klomp als Symbol
"Em Klomp" hieß ihre Bleibe, und als Symbol dienten auf der „Lendersdorfer Hütte" gegossene gusseiserne Klompe, die von Jakob Porten, dem letzten Pächter des katholischen Vereinshauses „em Klomp", nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Schutt des zerstörten Gebäudes gerettet wurden. Diese „Klompe" dienen heute den „Lengeschdörpe Klompe" als Symbol und werden im Karnevalsmuseum des Regionalverbandes in der Rentei in Niederzier sorgsam gehütet. Gegner des arbeiterfreundlichen Kaplan Heggen banden diese Klompe damals an die Tür der Kaplanei, um ihn zu ärgern. Auf einer selbst errichteten Bühne in der alten Essigfabrik konnten die Mitglieder ihre Späße treiben.
Bis in die Jahre 1880-1882 blieb das frohe karnevalistische Treiben auf diesen engen Raum beschränkt, bis dann der erste Karnevalszug, zwar noch ohne Wagen, durchs Dorf zog. In einer 50-60 Personen starken Fußgruppe trugen die Teilnehmer einen Straßenschuh und einen Holzklomp an den Füßen. In der Wirtschaft Neumann (bei Thuirs Mühle) am Schneidhausener Weg pferchte man sich zum Abschluss eng zusammen und beschloss bei Ulk und Gesang den ersten Lendersdorfer Rosenmontagszug. Innerhalb des Arbeitervereins bildete sich dann die erste Karnevalsgesellschaft mit dem Namen „Löstige Brööde“; die dann auch regelmäßig Sitzungen und Karnevalszüge durchführte. Im Sälchen der Gaststätte „Nöldgen" (später Matthias Gottschalk) liefen die Karnevalssitzungen über die Bühne, mit einem Elferrat und „Stöcheliese“ eins, zwei und drei. „Stöcheliese“ eins war zu der Zeit Bauers Brasset, dem die Bewertung des Vortrages oblag. Er konnte nach Herzenslust und nach Strich und Faden „usstöchele`: Dem schlossen sich dann „Stöcheliese“ zwei und drei an. Ein langes, geschmiedetes „Stöcheliese“ galt damals als Zepter. Nach dem heiteren Aderlass geleitete dann der „Paiass" den Redner nach seiner Dekorierung wieder an seinen Platz. Von 1884-1890 führten dann die „Geloogsjonge“- so nannten sich die „Lästige Brööde“ - auch Karnevalszüge durch. Die „Kneippsche Kur“, „dä Dörpsässel“, von Fritz Schmitz als Parodie auf den amtierenden Bürgermeister dargestellt, und die „Germania“, verkörpert von Tant Lehn Bauer, sind mündlich überlieferte erste Zugthemen. In diesen Jahren wurde auch ein Prozess um die Hecke eines Schneidermeisters zum Anlass genommen, mit dem Zug an der Hecke zu halten und dieselbe regelrecht einzumessen, wie auch die „Hubertusklause" mit der Laterne gesucht wurde. Nach diesen Umzügen trat wieder ein Rückgang ein. Der „Eazebär" aber tauchte immer wieder auf. Huppertze Jupp, die Gebrüder Viernich und die Könns ließen ihn lange nicht aussterben. Der „Rommelspott" war damals wie heute eine Domäne der Kinder. In der Blütezeit des längst vergessenen Turnvereins unter der Leitung von Lehrer Keller wie bei dem 1844 gegründeten Männergesangverein und der 1900 gegründeten freiwilligen Feuerwehr sowie dem Arbeiterverein wurden damals karnevalistische Abende und kleine Kappensitzungen abgehalten. Hauptakteure waren in dieser Zeit „Schmitze Fritz“, „Schmitze Mutter“, „Leroy Jupp" und sein Bruder, der „Krön“, „Schmitze Kobel" und andere. Zu einem Rosenmontagszug reichte es lange nicht, bis im Jahre 1914 der katholische Jünglingsverein unter Heinrich Thuir einen verheißungsvollen Neuanfang wagte. Der 1909 entstandene „Mellechclub" führte auf einem Wagen eine riesige Milchflasche mit. Ein Ochse sowie ein Esel und ein malerischer Zigeunerwagen mit offenem Lagerfeuer zogen mit, allerdings ging der Zigeunerwagen bald in Flammen auf. Der Erste Weltkrieg erstickte 1914 alle Freude im Schmerz.
Ein neuer Anfang...
Nach 1920 fanden sich wieder Unentwegte zu kleinen Kappensitzungen zusammen. Der „Männergesangverein“, der „Fußballclub" und der neu gegründete „Theaterverein" bestritten gemeinsam das lustige Treiben. Zu einem Karnevalszug kam es aber nicht mehr, und an den „Tollen Tagen" waren es einige Einzelakteure, die den Straßenkarneval in Lendersdorf bestritten. Wieder machte ein grausiger Krieg dem bunten Treiben ein Ende. Nach diesem Krieg waren es der „Männergesangverein" mit seiner jeweils 14 Tage vor Fastnacht stattfindenden Kappensitzung und der Möhneball am Weiberfastnacht, sowie die Sitzung des „Fußballclub", die das karnevalistische Leben im Dorf bestimmten.
Bei diesen Fotos ist eine genaue Zuordnung nicht möglich.
Da sie aus dem Besitz der Alemannia stammen, könnte es eine der Sitzungen vor Gründung der Klompe sein. Auf dem ersten Foto könnte der in der Mitte stehende Mathias Sistenich sein, der rechte ist Bürgermeister Steiger.
Da eine der ersten Sitzungen der Klompe unter dem Motto "unter tausend Herzen" stattfand und auf den Bildern eine Deko mit Herzen zu sehen ist könnte es sich auch schon um eine der ersten Klompe Sitzungen handeln.
So wie die Gruppe auf dem zweiten Foto sind die Südinsulaner zu dieser Zeit aufgetreten, was auch für eine Klompesitzung sprechen würde.
Eine Musikgruppe wie auf dem dritten Foto hatte zu dieser Zeit die Kruschberger Funken, was auch wieder für eine Klompesitzung sprechen würde.
Auch war der Elferratstisch der Klompe in den ersten Jahren ein Schiff und auf dem dritten Bild sind Wellen zu erkennen.
Gründung bis heute...
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Der Atomklomp wird gegründet
Jakob Porten, der Wirt des „Klomp" hatte es den Jugendlichen schon oft versprochen, in Lendersdorf eine eigene Karnevalsgesellschaft zu gründen, und immer fragten Jungen um Leo Steiger, Christian Dressen und Christian Rothkopf, wann es denn endlich soweit sei.
Wirt der Gaststätte "Em Klomp" Jakob Porten.
Jakob Porten und Willi Kuck in der Gaststätte "Em Klomp"
Einladung zur Gründerversammlung
Willi Kuck lud dann auf Wunsch von Jakob Porten, mit der abgebildeten Einladung zu einer Gründungsversammlung ein, und folgende karnevalsbegeistere Lendersdorfer Bürger folgten diesem Ruf :
Jakob Porten, Peter Hilger, Hubert Hilger, Josef Steiger, Leo Steiger, Heinz Steiger, Hermann-Josef Sistenich, Josef Stollenwerk, Arnold Acker, Johann Franzen, Heinrich Bausch, Hans Paulus, Bernd Michniewsky und Willi Kuck.
Wenige Wochen später kamen folgende Mitglieder neu hinzu: Peter Metzer, Christian Dressen, Franz Schmitz und Willi Laufenberg.
Bei der Gründungsversammlung am 26. Juli 1950 wurden fast alle Beschlüsse mit 11 Stimmen Mehrheit gefasst. Die Wahl zum ersten Vorsitzenden fiel auf Jakob Porten. Zum Namen wählte man auf Vorschlag von Bernd Michniewsky „Atom-Klomp“. Mit diesem Namen wollte man Althergebrachtes mit Neuzeitlichem verbinden. Statuten wurden entworfen und die Vereinsfarben blau-weiß bestimmt. Kostüme und Mützen wurden geschneidert.
Es war verständlich, dass die bisher karnevalstreibenden Vereine den „Neuen" nur eine kurze Lebensdauer vorhersagten, sie sollten sich allerdings irren.
Der Elferrat 1950: Hinten v.l. Hubert Simons, Hans Paulus, Willi Kuck, Christian Rothkopf, Hans Heidbüchel, Michael Briem Vorne v.l. Willi Simons, Josef Stollenwerk, Willi Ruland, Jokob Porten, Jakob Kerp, Ulrich Düster.
Der Name „Atom-Klomp“ wurde im Jahre 1957 wegen der düsteren Vision des Massenvernichtungsmittels „Atom" in Lendersdorfer Karnevalsgesellschaft „Lengeschdörpe Klompe" 1950 e.V. umbenannt.
Als neues Vereinswappen wurde von unserem Lendersdorfer Maler und Grafiker Carl Weingartz das K-Männchen entworfen. Die erste gedruckte Version findet sich auf der Titelseite der Festschrift zum 11 jährigen Bestehen der Klompe.
Die letzen Jahre...
Im Jahre 1979 gab der Vorsitzende Willi Kuck wegen Überlastung - er war seit 1969 Präsident des Regionalverbandes Düren - sein Amt an den langjährigen Präsidenten Hermann-Josef Sistenich ab. Präsident wurde aus den Reihen des Nachwuchses Edi Grabowski. Dieser wurde dann im Jahre 1999 von Norbert Weber abgelöst. 2013 übernahm Karl Heinz Sengersdorf und 2018 Helmut Bund. Im Jahre 1986 gab Hermann-Josef Sistenich das Amt des Vorsitzenden an Helmut Grabowski weiter, auf ihn folgten 2007 Manfred Steffens, 2010 Manuel Schindler 2016 Karl Heinz Sengersdorf und ab 2019 Helmut Bund.
Eine weitere Neuerung war im November 2008 die Gründung des Förderkreis Jugendabteilung durch unser Prinzenpaar des Session 2007/2008 Kurt I. und Astrid Fischer. Über diesen Kreis sollen unter anderem die Kostüm und Turnierkosten mitfinanziert werden. Die Klompe sind noch einer der wenigen Vereine, welche ihre Tanzabteilung fast ohne finanzielle Belastung der Jugendlichen und deren Eltern durchführt.
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Zum Jahresprogramm gehören heute die Proklamation, eine Kostümsitzung, eine Mädchensitzung, ein Jugend- und Kinder sowie Aktiven Tanzturnier, die Kindersitzung, das Männerballett Turnier, ein Kinder- und Jugendbiwak, die Kinderparty an Weiberfastnacht der Kostüm- und Prinzenball, der Rosenmontagszug mit anschließendem Freiball, seit 2020 wieder ein Fischessen und die große Verlosung zugunsten des Rosenmontagszugs. Zu den Aktivitäten übers Jahr gehören unter anderem das Jugendzeltlager.
Veranstaltungen der Klompe
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Prunk- und Fremdensitzung sowie Möhneball
Unter dem vielversprechenden Motto „Freude und Frohsinn in alle Herzen" zog der Klompe-Elferrat dann am 11.11.1950 erstmalig in den festlich geschmückten und vollbesetzten Saal Féron ein. Bereits am 20. Januar 1951 bei der zweiten Sitzung zündete alles, was von Ratstisch und Bütt geboten wurde, und die Pressemitteilung zur 3. Sitzung am 10.11.1951 begann mit den Worten „ohne Fehlzündungen“.
Bis auf den allerletzten Platz war der große Kinosaal in Lendersdorf besetzt, als die Klompe mit der ersten „Fremdensitzung" an einem Freitagabend im Januar 1956 die bis zum Jahre 1978 andauernde Tradition der großen Fremdensitzungen begannen. Bei diesen Sitzungen tauschte man die Aktiven mit befreundeten Karnevalsgesellschaften aus, während das Gegenstück, die „Prunksitzung“ von eigenen Kräften gestaltet wurde. Der Saal Féron war fast immer viel zu klein. Die Besucher standen schon viele Stunden vor Kasseneröffnung an, und so manches Mal mussten Stühle und Tische aus der Nachbarschaft ausgeliehen werden.
Der Wagen von "Miss Möhn" im Rosenmontagszug
Bei den seit 1955 von den Klompe durchgeführten „Möhnenbälle" wurde alljährlich die „Miss Möhn“ gewählt. Ein Ereignis, welches in der Presse und im Rundfunk in diesen Jahren lobend erwähnt und kommentiert wurde.
Rosenmontagszug
Am 21. November 1951 traf man sich mit allen Ortsvereinen zur Gründung einer „Interessengemeinschaft Lendersdorfer Rosenmontagszug“ und alle Vereine beschlossen gemeinsam unter dem Vorsitz des Klompe Vorstandes die alljährliche Durchführung eines Rosenmontagszuges. Diesem Gremium oblag auch die Wahl eines Prinzen. Prinz konnte jeder Lendersdorfer Bürger werden.
Verschiedene Umstände machten es erforderlich, ab dem Jahre 1973 auf einen Prinzen zu verzichten. Die „Interessengemeinschaft Lendersdorfer Rosenmontagszug" löste sich auf und übertrug ihre Aufgaben der Lendersdorfer Karnevalsgesellschaft. Sieben Jahre zogen Lendersdorfer Rosenmontagszüge ohne große Wagen und ohne Prinz, und das eingesparte Geld wurde für die sehr rege Jugendarbeit angelegt. Die Züge waren auch ohne Wagen bunt und sehenswert.
Eine neue, junge Generation wollte ab 1980 wieder mit einem Prinzen Karneval feiern und auch „große Wagen" im Rosenmontagszug haben.
Das Sommerfest
Für Lendersdorf und Umgebung war ab 1954 das alljährlich unter einem anderen Motto veranstaltete Sommerfest. Dem Motto entsprechend wurden Saal und Bühne in wochenlanger Arbeit geschmückt, und Spitzenkapellen sorgten immer für gute Stimmung. Eine Vielzahl anderweitiger Veranstaltungen und Feste im Umkreis war für das Ende der Sommerfeste verantwortlich, und so fand 1984 das letzte dieser Feste statt.
Viele Freunde im In- und Ausland
Viele Sitzungen in den 60er und 70er Jahren veranstalteten die Klompe in fremden Sälen. So zog die ganze aktive Truppe 1955 erstmals nach Hasenfeld. Im gleichen Jahr ging es nach Hausen. Mehrmals veranstaltete man Sitzungen in Hürtgen, Brandenberg und 1959 in Kreuzau für das Bundesbahn-Sozialwerk. Nach Düsseldorf zog es die Klompe mehrmals, um mit den „Mosterts" unter dem Motto „Alaaf Kontra Helau" im Rheinclub, im Goldenen Ring oder im hundertjährigen Bierkeller vor stets vollen Sälen Karneval zu feiern. Auch die damals noch geteilte Stadt Berlin war dreimal Ziel der Gesellschaft, wo man vor tausenden Berlinern in der „Neuen Welt", dem „Prälaten" und dem „Palais am See" zünftigen rheinischen Karneval darbot.
In den sechziger Jahren ging es mehrmals über die Grenze nach Aldringen in Belgien. Gäste aus dem Umkreis von 50 km und sogar aus Luxemburg erfreuten sich in Aldringen an den närrischen Spielen der Lendersdorfer. Einmal zwang der überfüllte Saal die Akteure, ein Loch in die Mauer zwischen Garderobe und Bühne zu schlagen, weil ein Durchkommen durch den Saal unmöglich war. Die Begeisterung ist heute kaum mehr zu beschreiben. Seit Anfang der sechziger Jahre besteht auch eine freundschaftliche Verbindung zu Simpelfeld in Holland. Die Freundschaft zu den dortigen „Wueschjoppe" ist auch heute noch herzlich, wenn auch nicht mehr so regelmäßig, wie in den ersten zwanzig Jahren, wurde aber in der Session 1993/94 neu belebt. Seit 1965 zählen die „Kasseistampers" aus Aarschot in Belgien zum Freundeskreis.
Viele persönliche Freundschaften bestehen heute noch über die Grenzen. Willi Kuck, der langjährige Vorsitzende der Klompe, und Hermann-Josef Sistenich, deren langjähriger Präsident, sowie der jetzige Ehrenvorsitzender Helmut Grabowski, der ehemalige Präsident Edi Grabowski und die Schatzmeisterin Maria Preußner-Rankers wurden in Belgien mit dem Ehrentitel „Dr. Humoris Causa" in den Kreis bekannter und prominenter Belgier aufgenommen.
Soundcheck ist der Titel einer Jugendveranstaltung, welche ab November 2008 als neue Veranstaltung zweimal im Jahr durchgeführt werden soll. Eigentlich knüpft diese Veranstaltung an unsere Sommerfest der Gründerjahre an, wurde aber auf die Bedürfnisse unserer heutigen Jugend abgestimmt.
Am 22 August 2009 veranstaltet der Förderkreis Jugendabteilung die erste Mallorca Summer Night Party. Bei über 800 Gästen kann man hier von einem vollen Erfolg reden.
Beide Veranstaltungen finden mittlerweile leider nicht mehr statt.
Das Kinder- und Jugendzeltlager
Nichtssehr kleinkleinMittelgroßsehr groß
Bereits seit 1974 veranstalten die Klompe jährlich ihr Kinder- und Jugendzeltlager für alle Kinder aus der Region. Seit Jahren in Eigenregie durchgeführt, ist das Zeltlager mit annäherend 150 Teilnehmern, eine der erfolgreichsten und längsten Traditionen der Gesellschaft. Organisiert durch den Jugendvorstand, aber unterstützt von sämtlichen Mitgliedern, Vereinsteilen, aber auch Ortsvereinen und anderen Lendersdorfern, freuen sich viele Kinder das ganze Jahr auf das Highlight des Sommers. Viele der heutigen Betreuer sind selbst als Kinder im Zeltlager groß geworden und unterstützen nun mit ihrem Knowhow und einer Menge Spaß bei der Betreuung.
Eine ganz neue Gruppe ist zudem vor ein paar Jahren im Zeltlager entstanden: die Spacken. Sie betreuen nicht nur das Zeltlager, sondern finanzieren auch jedes Jahr neue Spielgeräte. Aus ihren Reihen entstand das Männerballett, sie betreuen die Deko der Rurtalhalle, den Auf- und Abbau den Bühne und Halle und den Prinzenwagenbau.
Die Aktiven der Geschichte...
Im Jahre 1956 wurde anstelle einer geplanten Herrengarde vom Präsidenten Hermann- Josef Sistenich ein „Fanfarenkorps" gegründet. Fast dreißig Jahre leitete Karl-Josef Lenzen dieses weit über die Grenzen bekannte Fanfarenkorps. Erst 1986 ging der Taktstock in die Hände von Wolfgang Golzheim über, der dann 1992 von Hilmar Macherey abgelöst. Von 2004 bis zum Zusammenschluss mit der Rums un Bums Kapelle der KG Kick End Rölsdorf leiteten Enrico Härtge und zuletzt Sabine Briem dieses Corps.
Eine weitere daheim und im rheinischen Raum bekannte Gruppe waren die „Vier Klompe" mit Leo Steiger, Jakob Gottschalk, Johann Plackenhohn und Walter Leisten, der später von Karl Heinz Schlömer abgelöst wurde. Frau Ella Hirtes textete und Leo Steiger vertonte die eigenen Schlager.
Marianne Münstermann (geb. Malzbender) soll stellvertretend für die Tanzmariechen genannt werden. Sie gibt bis heute ihr Können an den karnevalistischen Nachwuchs weiter.
Auch nach Marianne gab es immer wieder erfolgreiche Mariechen in den Reihen der Klompe, die so manche Männer- und Jungenherzen haben höherschlagen lassen.
Den Titel Deutscher Meister ertanzte sich 1980 das damalige Kindertanzpaar Britta Kallscheuer/Ralf Adam in Hannover. Ralf Adam gibt ebenfalls sein Können an die sehr erfolgreich tanzende gemischte Schautanzgruppe des Vereins weiter.
Britta sollte später an der Gründung des neuen Männerballetts "Kwärdänza" beteiligt sein.
Die gute Tat
Schon frühzeitig stellten sich die „Klompe" auf vielfache Weise für soziale Zwecke zur Verfügung. Sitzungen für Kriegsgeschädigte, Seniorensitzungen und Einladungen für Senioren zu Sitzungen, Besuche in Krankenhäusern, Altenheimen, Kindergärten und Schulen runden das Jahresprogramm ab. Für das Ehrenmal stiftete man 1960 eine Leuchtergruppe. Für die Hamburger Flutkatastrophe und die Opfer des Ungarnaufstandes stifteten Gesellschaft und Mitglieder erhebliche Geldbeträge. Die Erlöse der Kindersitzungen gingen viele Jahre an die Dürener Lebenshilfe. Über viele Jahre hinweg konnten wir mit Unterstützung der Stadt Düren die älteren Bürger aus Lendersdorf, Berzbuir und Kufferath für wenig Geld zu unserer Kostümsitzung einladen.
Die Tanzerfolge
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In den letzten Jahren hat die karnevalistische Tanzerei eine große Wende erfahren. Tanzturniere zu besuchen ist im Laufe der Session der größte Reisefaktor für die Tanzabteilung eines Vereins. Der Wandel der Zeit hat auch bei den karnevalistischen Tänzen zur Umstrukturierungen geführt, so dass unsere tanzenden Aktiven seit 2003 zur Tanzsportabteilung umfunktioniert wurde, die sowohl dem Landessportbund als auch dem Deutschen Tanzsportverband angehört. In Zusammenarbeit mit dem Landessportbund wird in Lendersdorf unter Leitung von Marianne Münstermann die Trainer-C-Lizenzausbildung für Nordrheinwestfalen durchgeführt werden.
Mittlerweile ist Marianne als Trainerin in die zweite Reihe zurückgetreten und widmet sich dem Entwurf und der Herstellung der Tanzuniformender.
Der Tanzsport wird heute von einem Trainerteam um Sarah Kuck und Nicole Titz betreut.
Aufgrund der hervorragenden Trainingsarbeit konnten dann auch viele gute Ergebnisse erzielt werden. So erringen unsere Tanzgruppen regelmäßig vordere Plätze beim Verbandsturnier.
Unsere Jubiläen
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4 x 11 Jahre
Das 44-jährige Bestehen feierte die Gesellschaft im Mai 1994 mit einem großen Sommerfest an der St. Michael-Schule für die ganze Bevölkerung.
Eine große Jubiläumsausstellung in der Stadtsparkassenzweigstelle bildete den Auftakt, und eine Festschrift sorgte für einen Rückblick.
5 x 11 Jahre
Das 55 -jährige Bestehen wurde wieder mit einem Sommerfest am Bürgerhaus gefeiert.
6 x 11 Jahre
Das 66-jährige Bestehen wurde wieder bei strahlendem Sonnenschein auf dem Platz über drei Tage verteilt vor dem Bürgerhaus gefeiert.
Eine große Jubiläumsausstellung in der Stadtsparkassenzweigstelle bildete den Auftakt, und eine Festschrift sorgte für einen Rückblick.
Karneval im Wandel der Zeit
Karneval zu veranstalten wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Die Sitzungen werden zu Partyveranstaltungen und auf Grund der Künstlerkosten kaum noch bezahlbar. Prinzen und Vorstandsmitglieder lassen sich kaum noch finden.
Die Rurtalsterne haben sich aufgelöst, das Fanfarencorps hat sich mit der Rums un Bums Kapelle der „Kick Ens“ zusammengeschlossen und trotzdem mit Personalmangel zu kämpfen und die Blaumänner sind auf eine Hand voll Leute geschrumpft.