Gründung bis heute
Der Atomklomp wird gegründet
Jakob Porten, der Wirt des „Klomp" hatte es den Jugendlichen schon oft versprochen, in Lendersdorf eine eigene Karnevalsgesellschaft zu gründen, und immer fragten Jungen um Leo Steiger, Christian Dressen und Christian Rothkopf, wann es denn endlich soweit sei.
Wirt der Gaststätte "Em Klomp" Jakob Porten.
Jakob Porten und Willi Kuck in der Gaststätte "Em Klomp".
Willi Kuck lud dann auf Wunsch von Jakob Porten, mit der abgebildeten Einladung zu einer Gründungsversammlung ein, und folgende karnevalsbegeistere Lendersdorfer Bürger folgten diesem Ruf :
Jakob Porten, Peter Hilger, Hubert Hilger, Josef Steiger, Leo Steiger, Heinz Steiger, Hermann-Josef Sistenich, Josef Stollenwerk, Arnold Acker, Johann Franzen, Heinrich Bausch, Hans Paulus, Bernd Michniewsky und Willi Kuck.
Wenige Wochen später kamen folgende Mitglieder neu hinzu: Peter Metzer, Christian Dressen, Franz Schmitz und Willi Laufenberg.
Einladung zur Gründungsversammlung
Bei der Gründungsversammlung am 26. Juli 1950 wurden fast alle Beschlüsse mit 11 Stimmen Mehrheit gefasst. Die Wahl zum ersten Vorsitzenden fiel auf Jakob Porten. Zum Namen wählte man auf Vorschlag von Bernd Michniewsky „Atom-Klomp“. Mit diesem Namen wollte man Althergebrachtes mit Neuzeitlichem verbinden. Statuten wurden entworfen und die Vereinsfarben blau-weiß bestimmt. Kostüme und Mützen wurden geschneidert.
Es war verständlich, dass die bisher karnevalstreibenden Vereine den „Neuen" nur eine kurze Lebensdauer vorhersagten, sie sollten sich allerdings irren.
Der Elferrat 1950: Hinten v.l. Hubert Simons, Hans Paulus, Willi Kuck, Christian Rothkopf, Hans Heidbüchel, Michael Briem Vorne v.l. Willi Simons, Josef Stollenwerk, Willi Ruland, Jokob Porten, Jakob Kerp, Ulrich Düster.
Der Name „Atom-Klomp“ wurde im Jahre 1957 wegen der düsteren Vision des Massenvernichtungsmittels „Atom" in Lendersdorfer Karnevalsgesellschaft „Lengeschdörpe Klompe" 1950 e.V. umbenannt.
Als neues Vereinswappen wurde von unserem Lendersdorfer Maler und Grafiker Carl Weingartz das K-Männchen entworfen. Die erste gedruckte Version findet sich auf der Titelseite der Festschrift zum 11 jährigen Bestehen der Klompe.
Die letzten Jahre...
Im Jahre 1979 gab der Vorsitzende Willi Kuck wegen Überlastung - er war seit 1969 Präsident des Regionalverbandes Düren - sein Amt an den langjährigen Präsidenten Hermann-Josef Sistenich ab. Präsident wurde aus den Reihen des Nachwuchses Edi Grabowski. Dieser wurde dann im Jahre 1999 von Norbert Weber abgelöst. 2013 übernahm Karl Heinz Sengersdorf und 2018 Helmut Bund.
Die Mädchensitzung wird seit 2000 mit wechselnden Partnerinnen von lnge Maass geleitet.
Im Jahre 1986 gab Hermann-Josef Sistenich das Amt des Vorsitzenden an Helmut Grabowski weiter, auf ihn folgten 2007 Manfred Steffens, 2010 Manuel Schindler 2016 Karl Heinz Sengersdorf und ab 2019 Helmut Bund.
Eine weitere Neuerung war im November 2008 die Gründung des Förderkreis Jugendabteilung durch unser Prinzenpaar des Session 2007/2008 Kurt I. und Astrid Fischer. Über diesen Kreis sollen unter anderem die Kostüm und Turnierkosten mitfinanziert werden. Die Klompe sind noch einer der wenigen Vereine, welche ihre Tanzabteilung fast ohne finanzielle Belastung der Jugendlichen und deren Eltern durchführt
Veranstaltungen der Klompe
Prunk- und Fremdensitzung sowie Möhneball
Bis auf den allerletzten Platz war der große Kinosaal in Lendersdorf besetzt, als die Klompe mit der ersten „Fremdensitzung" an einem Freitagabend im Januar 1956 die bis zum Jahre 1978 andauernde Tradition der großen Fremdensitzungen begannen. Bei diesen Sitzungen tauschte man die Aktiven mit befreundeten Karnevalsgesellschaften aus, während das Gegenstück, die „Prunksitzung“ von eigenen Kräften gestaltet wurde. Der Saal Féron war fast immer viel zu klein. Die Besucher standen schon viele Stunden vor Kasseneröffnung an, und so manches Mal mussten Stühle und Tische aus der Nachbarschaft ausgeliehen werden.
Bei den seit 1955 von den Klompe durchgeführten „Möhnenbälle" wurde alljährlich die „Miss Möhn“ gewählt. Ein Ereignis, welches in der Presse und im Rundfunk in diesen Jahren lobend erwähnt und kommentiert wurde.
Rosenmontagszug
Am 21. November 1951 traf man sich mit allen Ortsvereinen zur Gründung einer „Interessengemeinschaft Lendersdorfer Rosenmontagszug“ und alle Vereine beschlossen gemeinsam unter dem Vorsitz des Klompe Vorstandes die alljährliche Durchführung eines Rosenmontagszuges. Diesem Gremium oblag auch die Wahl eines Prinzen. Prinz konnte jeder Lendersdorfer Bürger werden.
Verschiedene Umstände machten es erforderlich, ab dem Jahre 1973 auf einen Prinzen zu verzichten. Die „Interessengemeinschaft Lendersdorfer Rosenmontagszug" löste sich auf und übertrug ihre Aufgaben der Lendersdorfer Karnevalsgesellschaft. Sieben Jahre zogen Lendersdorfer Rosenmontagszüge ohne große Wagen und ohne Prinz, und das eingesparte Geld wurde für die sehr rege Jugendarbeit angelegt. Die Züge waren auch ohne Wagen bunt und sehenswert.
Eine neue, junge Generation wollte ab 1980 wieder mit einem Prinzen Karneval feiern und auch „große Wagen" im Rosenmontagszug haben.
Das Sommerfest
Für Lendersdorf und Umgebung war ab 1954 das alljährlich unter einem anderen Motto veranstaltete Sommerfest. Dem Motto entsprechend wurden Saal und Bühne in wochenlanger Arbeit geschmückt, und Spitzenkapellen sorgten immer für gute Stimmung. Eine Vielzahl anderweitiger Veranstaltungen und Feste im Umkreis war für das Ende der Sommerfeste verantwortlich, und so fand 1984 das letzte dieser Feste statt.
Viele Freunde im In- und Ausland
Viele Sitzungen in den 60er und 70er Jahren veranstalteten die Klompe in fremden Sälen. So zog die ganze aktive Truppe 1955 erstmals nach Hasenfeld. Im gleichen Jahr ging es nach Hausen. Mehrmals veranstaltete man Sitzungen in Hürtgen, Brandenberg und 1959 in Kreuzau für das Bundesbahn-Sozialwerk. Nach Düsseldorf zog es die Klompe mehrmals, um mit den „Mosterts" unter dem Motto „Alaaf Kontra Helau" im Rheinclub, im Goldenen Ring oder im hundertjährigen Bierkeller vor stets vollen Sälen Karneval zu feiern. Auch die damals noch geteilte Stadt Berlin war dreimal Ziel der Gesellschaft, wo man vor tausenden Berlinern in der „Neuen Welt", dem „Prälaten" und dem „Palais am See" zünftigen rheinischen Karneval darbot.
In den sechziger Jahren ging es mehrmals über die Grenze nach Aldringen in Belgien. Gäste aus dem Umkreis von 50 km und sogar aus Luxemburg erfreuten sich in Aldringen an den närrischen Spielen der Lendersdorfer. Einmal zwang der überfüllte Saal die Akteure, ein Loch in die Mauer zwischen Garderobe und Bühne zu schlagen, weil ein Durchkommen durch den Saal unmöglich war. Die Begeisterung ist heute kaum mehr zu beschreiben. Seit Anfang der sechziger Jahre besteht auch eine freundschaftliche Verbindung zu Simpelfeld in Holland. Die Freundschaft zu den dortigen „Wueschjoppe" ist auch heute noch herzlich, wenn auch nicht mehr so regelmäßig, wie in den ersten zwanzig Jahren, wurde aber in der Session 1993/94 neu belebt. Seit 1965 zählen die „Kasseistampers" aus Aarschot in Belgien zum Freundeskreis.
Viele persönliche Freundschaften bestehen heute noch über die Grenzen. Willi Kuck, der langjährige Vorsitzende der Klompe, und Hermann-Josef Sistenich, deren langjähriger Präsident, sowie der jetzige Vorsitzende Helmut Grabowski, der ehemalige Präsident Edi Grabowski und die Schatzmeisterin Maria Preußner-Rankers wurden in Belgien mit dem Ehrentitel „Dr. Humoris Causa" in den Kreis bekannter und prominenter Belgier aufgenommen.
Soundcheck und Mallorca-Fete
Soundcheck ist der Titel einer Jugendveranstaltung, welche ab November 2008 als neue Veranstaltung zweimal im Jahr durchgeführt werden soll. Eigentlich knüpft diese Veranstaltung an unsere Sommerfest der Gründerjahre an, wurde aber auf die Bedürfnisse unserer heutigen Jugend abgestimmt.
Am 22 August 2009 veranstaltet der Förderkreis Jugendabteilung die erste Mallorca Summer Night Party. Bei über 800 Gästen kann man hier von einem vollen Erfolg reden.
Beide Veranstaltungen finden mittlerweile leider nicht mehr statt.
Das Kinder- und Jugendzeltlager
Bereits seit 1974 veranstalten die Klompe jährlich ihr Kinder- und Jugendzeltlager für alle Kinder aus der Region. Seit Jahren in Eigenregie durchgeführt, ist das Zeltlager mit annäherend 150 Teilnehmern, eine der erfolgreichsten und längsten Traditionen der Gesellschaft. Organisiert durch den Jugendvorstand, aber unterstützt von sämtlichen Mitgliedern, Vereinsteilen, aber auch Ortsvereinen und anderen Lendersdorfern, freuen sich viele Kinder das ganze Jahr auf das Highlight des Sommers. Viele der heutigen Betreuer sind selbst als Kinder im Zeltlager groß geworden und unterstützen nun mit ihrem Knowhow und einer Menge Spaß bei der Betreuung.
Eine ganz neue Gruppe ist zudem vor ein paar Jahren im Zeltlager entstanden: die Spacken. Sie betreuen nicht nur das Zeltlager, sondern finanzieren auch jedes Jahr neue Spielgeräte. Aus ihren Reihen entstand das Männerballett, sie betreuen die Deko der Rurtalhalle, den Auf- und Abbau den Bühne und Halle und den Prinzenwagenbau.
Die Aktiven der Geschichte
Im Jahre 1956 wurde anstelle einer geplanten Herrengarde vom Präsidenten Hermann- Josef Sistenich ein „Fanfarenkorps" gegründet. Fast dreißig Jahre leitete Karl-Josef Lenzen dieses weit über die Grenzen bekannte Fanfarenkorps. Erst 1986 ging der Taktstock in die Hände von Wolfgang Golzheim über, der dann 1992 von Hilmar Macherey abgelöst. Von 2004 bis zum Zusammenschluss mit der Rums un Bums Kapelle der KG Kick End Rölsdorf leiteten Enrico Härtge und zuletzt Sabine Briem dieses Corps.
Eine weitere daheim und im rheinischen Raum bekannte Gruppe waren die „Vier Klompe" mit Leo Steiger, Jakob Gottschalk, Johann Plackenhohn und Walter Leisten, der später von Karl Heinz Schlömer abgelöst wurde. Frau Ella Hirtes textete und Leo Steiger vertonte die eigenen Schlager.
Marianne Münstermann (geb. Malzbender) soll stellvertretend für die Tanzmariechen genannt werden. Sie gibt bis heute ihr Können an den karnevalistischen Nachwuchs weiter.
Auch nach Marianne gab es immer wieder erfolgreiche Mariechen in den Reihen der Klompe, die so manche Männer- und Jungenherzen haben höherschlagen lassen.
Den Titel Deutscher Meister ertanzte sich 1980 das damalige Kindertanzpaar Britta Kallscheuer/Ralf Adam in Hannover. Ralf Adam gibt ebenfalls sein Können an die sehr erfolgreich tanzende gemischte Schautanzgruppe des Vereins weiter.
Britta sollte später an der Gründung des neuen Männerballetts "Kwärdänza" beteiligt sein.
Die gute Tat
Schon frühzeitig stellten sich die „Klompe" auf vielfache Weise für soziale Zwecke zur Verfügung. Sitzungen für Kriegsgeschädigte, Seniorensitzungen und Einladungen für Senioren zu Sitzungen, Besuche in Krankenhäusern, Altenheimen, Kindergärten und Schulen runden das Jahresprogramm ab. Für das Ehrenmal stiftete man 1960 eine Leuchtergruppe. Für die Hamburger Flutkatastrophe und die Opfer des Ungarnaufstandes stifteten Gesellschaft und Mitglieder erhebliche Geldbeträge. Die Erlöse der Kindersitzungen gingen viele Jahre an die Dürener Lebenshilfe. Über viele Jahre hinweg konnten wir mit Unterstützung der Stadt Düren die älteren Bürger aus Lendersdorf, Berzbuir und Kufferath für wenig Geld zu unserer Kostümsitzung einladen.
Die Tanzerfolge
In den letzten Jahren hat die karnevalistische Tanzerei eine große Wende erfahren. Tanzturniere zu besuchen ist im Laufe der Session der größte Reisefaktor für die Tanzabteilung eines Vereins. Der Wandel der Zeit hat auch bei den karnevalistischen Tänzen zur Umstrukturierungen geführt, so dass unsere tanzenden Aktiven seit 2003 zur Tanzsportabteilung umfunktioniert wurde, die sowohl dem Landessportbund als auch dem Deutschen Tanzsportverband angehört. In Zusammenarbeit mit dem Landessportbund wird in Lendersdorf unter Leitung von Marianne Münstermann die Trainer-C-Lizenzausbildung für Nordrheinwestfalen durchgeführt werden.
Mittlerweile ist Marianne als Trainerin in die zweite Reihe zurückgetreten und widmet sich dem Entwurf und der Herstellung der Tanzuniformender.
Der Tanzsport wird heute von einem Trainerteam um Sarah Kuck und Nicole Titz betreut.
Aufgrund der hervorragenden Trainingsarbeit konnten dann auch viele gute Ergebnisse erzielt werden. So erringen unsere Tanzgruppen regelmäßig vordere Plätze beim Verbandsturnier.
Unsere Jubiläen
4 x 11 Jahre
Das 44-jährige Bestehen feierte die Gesellschaft im Mai 1994 mit einem großen Sommerfest an der St. Michael-Schule für die ganze Bevölkerung.
Eine große Jubiläumsausstellung in der Stadtsparkassenzweigstelle bildete den Auftakt, und eine Festschrift sorgte für einen Rückblick.
5 x 11 Jahre
Das 55 -jährige Bestehen wurde wieder mit einem Sommerfest am Bürgerhaus gefeiert.
6 x 11 Jahre
Das 66-jährige Bestehen wurde wieder bei strahlendem Sonnenschein auf dem Platz über drei Tage verteilt vor dem Bürgerhaus gefeiert.
Eine große Jubiläumsausstellung in der Stadtsparkassenzweigstelle bildete den Auftakt, und eine Festschrift sorgte für einen Rückblick.
Karneval im Wandel der Zeit
Karneval zu veranstalten wird von Jahr zu Jahr schwieriger. Die Sitzungen werden zu Partyveranstaltungen und auf Grund der Künstlerkosten kaum noch bezahlbar. Prinzen und Vorstandsmitglieder lassen sich kaum noch finden.
Die Rurtalsterne haben sich aufgelöst, das Fanfarencorps hat sich mit der Rums un Bums Kapelle der „Kick Ens“ zusammengeschlossen und trotzdem mit Personalmangel zu kämpfen und die Blaumänner sind auf eine Hand voll Leute geschrumpft.